Musikwissenschaft mal anders
Das Seminar wurde abgesagt!
Workshop-Einheiten mit einem neuen Blick auf die Musikwissenschaft
So mancher Blick in Schulbücher und Unterrichtsmaterial offenbart ein muffig-verstaubtes Bild vom Fach Musikwissenschaft: Überkommene Kanon-Konzepte, Heroengeschichten, werkzentrierte Darstellungen. Mit dieser Workshop-Einheit sollen in kompakter Form einige neuere kulturwissenschaftliche Methoden vorgestellt werden, die sich für die Übertragung in den schulischen Musikunterricht eignen. Dies betrifft Ansätze aus der Raumsoziologie, genderwissenschaftliche Perspektiven und Ansätze der Material Studies. Wie nehme ich z.B. Beethoven (anders) wahr, wenn ich mich anhand von Materialien und Gebrauchsgegenständen (Hörrohre, Schreibfeder, Druckplatten oder dem Quartett-Tisch) seinen Kompositionen und Klängen zuwende? Wie lässt sich die Mozartzeit mal ohne Mozart und aus dem Blick seiner Kollegin und Komponistin Maria Theresia Paradis betrachten? Und welche Praktiken rücken in den Fokus, wenn ich nicht vom Notenblatt, sondern vom Raum aus Musikkultur und ihre Akteurinnen und Akteure betrachte?
Dieses Angebot ist unterteilt in zwei Abschnitte: Im ersten Teil werden praxisnah die oben erwähnten methodischen Konzepte unter Berücksichtigung jüngster Entwicklungen im Fach Musikwissenschaft vorgestellt. Im zweiten Teil sollen mitgebrachte Beispiele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Anwendbarkeit der vorgestellten Tools erproben.
Unter Krahnenbäumen 87 , 50668
Die Barockcellistin und promovierte Musikwissenschaftlerin Evelyn Buyken forscht an den Schnittstellen von künstlerischer Praxis und Wissenschaft. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule für Musik und Tanz Köln leitet sie das dortige Institut für Künstlerische Forschung. Mit ihrem Ensemble Cölner Barockorchester konzertiert sie auf nationalen und internationalen Bühnen und experimentiert mit neuen Performanceformaten. CD-Einspielungen, Radio-Mitschnitte und zahlreiche Publikationen dokumentieren ihr wissenschaftliches und künstlerisches Arbeiten.